Der evangelische Kirchenchor und das Streichorchester Steckborn verzauberten zusammen mit Solisten ihr Publikum in der ausverkauften Kirche. Das spezielle Konzert fand am Samstag im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt statt.
Steckborn. 450 Besucher drängen in die evangelische Kirche Steckborn. Eifrige Platzanweiser helfen die nummerierten Plätze zu finden. Gerade haben die letzten Zuschauer ihre Plätze eingenommen, betreten die 120 Mitglieder von Chor und Orchester die speziell errichtete Bühne. Die Streicher beginnen sich einzuspielen. Die Kirche wirkt nun eher wie der Saal eines Renaissanceschlosses und bietet einen würdigen Rahmen für das bevorstehende Konzert im Rahmen der 700 Jahr-Feier der Stadt Steckborn.
Kirche vibriert
Das Programm umfasst Stücke der Komponisten Antonín Dvorák , Ludwig van Beethoven und Baldassare Galuppi. Die Messe in D-Dur von Dvorák ist eine sehr kraftvolle Komposition. Ihr voluminöser Klang erfüllt den Saal bis unter die Decke und lässt alles vibrieren, beschreibt Dirigent Weber das musikalische Empfinden. Die ebenso kraftvolle Interpretation der Solisten und des Chores, besonders das „Gloria in excelsis deo“, liessen den Saal erzittern.
Die Romanze in F-Dur von Beethoven ist eher ein getragenes Stück. Gefühlvoll und einfühlsam ist das Geigensolo von Erich Meili. Der Solist erhielt grossen Beifall, des über den ganzen Konzertabend gebannt lauschenden Publikums.
Die Stücke aus dem Magnificat von Galuppi sind eher sinnliche, gefühlvolle Weisen, untermalt durch den raumfüllenden Klang der Orgel.
Die gute Akustik des Kirchengebäudes beeindruckt. Sie lässt die Stimmen von Chor und Solisten, sowie die Instrumente sauber und klar, ohne jeden Nachhall, erklingen.
Seit Sommer geprobt
Chor, Solisten und Orchester boten eine einwandfreie Aufführung. Dirigent Martin Weber ist nach dem Konzert ganz begeistert. „Alle Mitglieder von Chor und Orchester haben ein grosses Engagement eingebracht“, sagt er euphorisch. Seit August letzten Jahres wurde wöchentlich geprobt. Dazu gab es zwei Wochenendklausuren.
Es ist das bisher grösste Projekt des evangelischen Kirchenchores und des Streichorchesters Steckborn. Ergänzt wurde das Orchester durch ein Bläserensemble aus Frauenfeld. Insgesamt 80 Chormitglieder und 40 Instrumentalisten des Orchesters, sowie vier Solisten standen auf der Bühne.
Auch das Publikum ist begeistert und bedankt sich am Ende des Konzertes mit grossem Beifall. Als die Akteure die Bühne verlassen und zum Ausgang gehen, wirken alle sehr glücklich, auch ein bisschen erleichtert von der Anspannung. Es entstehen spontane Gespräche mit den Besuchern. Man kennt sich. Und so ist die 700 Jahr-Feier und dieses Konzert auch unter dem Motto „die Steckborner zusammenbringen“ zu verstehen.
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