HJE media

Video-Journalismus


Viel Erotik für einen Garten

„Das Freudenhaus“  war eine Benefizaufführung  zugunsten des Adolf-Dietrich-Gartens. Die Inszenierung in erotischer Atmosphäre begeisterte das Publikum.

Berlingen. Das verwinkelte Treppenhaus schimmert in schummrigem, rotem Licht. Die Freudenmädchen stehen in ihrer spärlichen Kleidung in den Ecken und auf den Emporen. Bewegungslos, stumm, ohne Mimik schauen sie auf die Gäste. Die Atmosphäre eines Bordells um 1900 ist spürbar, fast zu realistisch.

Besucher werden zu Akteuren

Diese Szene ist der Beginn der Aufführung  „Das Freudenhaus“  nach einer Novelle von Guy de Maupassant. Schon während des Gangs zum Theatersaal ist der Besucher inmitten der Inszenierung. Die Handlung erleben, nicht nur zuschauen. Den Besucher integrieren ist die Philosophie des Theaters „Jetzt“, das das Stück aufführt. So wird kurzerhand der eine oder andere Besucher aufgefordert, eine kleine Rolle zu übernehmen, die des Bäckers, Fischers oder des Bankiers. Hautnah erlebt der Besucher die teils amüsante, teils tiefgründige Handlung um die fünf Freudenmädchen mit.

Der Erzähler, Oliver Kühn, führt durch die Handlung und schildert das Geschehen um die fünf Damen auf ihrer Reise in die ländliche Normandie zu einer Erstkommunion bei einem Verwandten. Er entführt die Besucher in die Epoche um 1900. Dieses Ambiente lassen die fünf Darstellerinnen im Saal spürbar werden. Sie agieren inmitten des Publikums und der vollbesetzte Theatersaal wird zur Bühne. Die 110 Besucher werden Teil der Inszenierung und machen auch bereitwillig mit.  Es ist eine andere Form des Theaters, das den Besucher aktiv in das Geschehen einbezieht. Die kurzweilige, amüsante Vorstellung wird vom Publikum mit viel Beifall honoriert.  

Erlös für Aktionskomitee pro-Dietrich-Garten

Die Aufführung im Saal des Restaurants „Hirschen“ ist eine Benefizveranstaltung zugunsten des Unterhaltes des Adolf-Dietrich-Gartens. Anlass für Initiator Oliver Kühn vom Theater „Jetzt“ war das Rundschreiben der Thurgauer Kulturgesellschaft mit einem Spendenaufruf für den Garten. Lisa Kull, Leiterin des Ressort Kultur der Gemeinde Berlingen, nahm den Vorschlag gerne an. Sie sei froh gewesen, wieder einen anspruchsvollen Theaterevent in Berlingen zu haben, zudem für einen guten Zweck. Aus dem Erlös des Abends fliessen zwei Drittel in den Unterhaltsfond des Adolf-Dietrich-Gartens, den Rest erhält das Theater „Jetzt“ als Unkostenbeitrag.